„Letzten Endes ist der Abstieg aus der Bezirksliga das verdiente Resultat einer auf allen Ebenen verkorksten Saison. Vorstand, Trainer und Mannschaft haben nicht das geleistet, was nötig ist, um in der Bezirksliga Fuß zu fassen. Aus dieser Saison muss man lernen, die nötigen Schlüsse ziehen und versuchen es nächstes Jahr besser zu machen“, fasst Geschäftsführer Pierre Monzner die Saison kurz zusammen.
Der großen Aufstiegseuphorie folgte im August 2016 ein krasser Pokalfight gegen den SV Wanne 1911, der erst in der Verlängerung verloren ging. Mit viel Selbstvertrauen gingen unsere Jungs in die erste Partie gegen den BV Herne Süd. Am ersten Spieltag hagelte es jedoch eine 1:6 Niederlage vor heimischen Publikum. „Spätestens seit diesem Spieltag war uns klar, dass es nur um den Klassenerhalt gehen kann.“, so Pierre Monzner.
Es folgten viele enge und knappe Spiele. Die Leistungen der Truppe waren in Ordnung, leider verspielte man viel zu oft in der Endphase entscheidende, wichtige Punkte, wie zum Beispiel gegen Kaltehardt, Kornharpen oder Rotthausen. Die Krönung jedoch war das 3:3 in Arminia Bochum, wo Schiedsrichter Markus Lauf so lange spielen ließ, bis er in der 117. Spielminute einen Elfmeter für Bochum pfeifen konnte und unsere Jungs um 2 Punkte betrog. Der Protest gegen diese Spielwertung hatte jedoch keine Aussicht auf Erfolg, da nicht zu beweisen, dass die Uhr des (Un)parteiischen defekt war.
„Der große Fehler der Saison wurde bereits vor der Saison begangen. Der Aufstieg in die Bezirksliga kam ja noch völlig überraschend, da SG Castrop ja eigentlich schon durch war. Wir hatten unsere Planungen für ein weiteres Kreisliga-Jahr schon abgeschlossen und uns eher so verstärkt, dass man in der Kreisliga wieder eine gute Rolle spielen kann. In der Euphorie des Aufstiegs haben wir aber beschlossen es bei diesem Kader zu belassen und es zu versuchen um ggf. im Winter nach zu justieren.“, kommentiert Geschäftsführer Pierre Monzner die Überlegungen.
„Leider hat es punktetechnisch nicht ganz gereicht in der Hinrunde. Die kämpferische Leistung unserer Jungs war sicherlich überwiegend gut, leider Gottes hat man an der ein oder anderen Stelle dann gesehen, dass wir insgesamt zu unerfahren waren, um wichtige Punkte einzusacken. Hinzu kam natürlich das große Verletzungspech, das immer wieder, gerade die älteren Führungsspieler heimsuchte und aus der Mannschaft riss.“, so Pierre weiter.
Im Winter wurden deshalb namhafte, gestandene Spieler verpflichtet, deren Qualität unbestreitbar war. Die Wintervorbereitung lief folgerichtig auch sehr gut. Höherklassigen Gegnern wurde Paroli geboten und für die Rückrunde war man frohen Mutes die nötigen Punkte zu sammeln. Leider wurden die hohen Erwartungen in den Punktspielen nicht erfüllt. Gerade die Tugenden, die im Abstiegskampf so wichtig sind, ließen unsere Jungs viel zu oft vermissen. Vor allem in den Abstiegs-Endspielen gegen direkte Konkurrenten brachte man überhaupt keine Leidenschaft auf den Platz. Der gute Teamgeist der Hinrunde war in der Rückrunde kaum mehr zu erkennen.
Nach der 1:3 Heimniederlage gegen Neuruhrort griff die Clubführung dann zum letzten Strohhalm. Aufstiegstrainer Sebastian Saitner wurde durch seinen bisherigen Co-Trainer Mark Lipok sowie Helge Ide ersetzt. Leider brachte auch diese Entscheidung nicht den gewünschten Effekt und verpuffte.
„Nachdem wir dann Anfang April gegen Harpen das nächste Abstiegs-Endspiel sang- und klanglos verloren haben, konnten wir intern schon für die Kreisliga planen. Die rechnerischen Möglichkeiten waren eher theoretischer Natur.
Alles in allem müssen sich alle Beteiligten an die eigene Nase fassen. Entscheidungen die getroffen wurden, waren sicherlich nicht die glücklichsten in diesem Jahr. Die Kaderplanung vor der Saison, die Neuzugänge im Winter, die Trainerentlassung. Das sind alles Punkte für die wir im Vorstand völlig zu Recht heftig kritisiert worden sind. Wer Entscheidungen trifft, macht Fehler. Dass wir dieses Jahr so oft daneben lagen war allerdings schon krass. Jedoch haben wir im Vorstand ja nicht alles alleine verbockt. Letztlich stehen die Elf Mann für Sportfreunde Wanne-Eickel auf dem Feld, die der Trainer aufstellt. Leider hatten viele unserer Anhänger gerade in der Rückrunde nicht den Eindruck als stehe eine Einheit auf dem Platz, die sich gegen den Abstieg aufbäumt. Hier müssen wir für nächste Saison ansetzen. Wenn wieder elf Kameraden auf dem Platz stehen, die alles für den Verein geben, dann bin ich mir sicher, dass wir nächstes Jahr wieder oben angreifen können.
Es wird nun einen Schnitt geben. Der neue Trainer Dino Degenhardt, die neu formierte Mannschaft und letztlich auch wir als Vorstand werden daran arbeiten wieder Erfolge feiern zu können.“, so der Geschäftsführer abschließend.